Wie Sie vielleicht den Medien entnommen haben, fordert der größte Koalitionspartner der Ampel-Regierung einen bundesweiten Mietenstopp für drei Jahre einzuführen. Aufgrund der in den letzten Jahren stark gestiegenen und weiter steigenden Mieten und angesichts steil wachsender Wohnnebenkosten vielleicht eine gute Idee – oder?
Worum geht es im Detail?
Es wird im Kern eine Absenkung der Kappungsgrenze gefordert: Aktuell ist eine maximale Mieterhöhung in Gegenden mit angespanntem Wohnungsmarkt von maximal 15% in 3 Jahren möglich. Bereits im Koalitionsvertrag hatten die Ampelparteien vereinbart, die Kappungsgrenze auf 11% abzusenken. Nun wird im „Mietenstopp“ für Gebiete mit angespanntem Wohnungsmarkt eine Grenze von 6% in drei Jahren und maximal bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete gefordert.
Was bringt dieser Vorschlag den Mietern?
Die Mieten sind in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen, dazu kommen seit letztem Jahr auch noch höhere Mietnebenkosten, ausgelöst durch die Energiekrise. Somit ist es aus Mietersicht sicherlich eine feine Sache, wenn Mieten zumindest für einen Zeitraum von drei Jahren besser planbar werden. Angesichts der immer noch hohen Inflation in der Tat eine „Verschnaufpause“.
Was ist die Auswirkung auf den Wohnungsmarkt?
Ein solcher Eingriff wird zur Folge haben, dass der Anreiz für Sanierung und Instandhaltung weiter sinkt. Zumal Vermieter bereits heute in vielen Regionen, wie auch in München, an den Mietspiegel gebunden und eingeschränkt sind. Die Erträge und Renditen durch Immobilien sinken (weiter), während alternative Anlageformen aufgrund der geänderten Zinslandschaft deutlich an Attraktivität gewinnen.
Dies wirkt sich insbesondere auf die Nachfrage durch Investoren auf den Wohnungsbau aus. Schon jetzt werden in Folge der stark gestiegenen Zinsen und Baukosten viele Vorhaben abgesagt oder gestoppt. Der Wohnungsmangel verstärkt sich in den nächsten ein bis zwei Jahren deutlich.
Die verfügbaren Mietwohnungen werden zwar in der Miethöhe gestoppt. Die Auswahl des Mieters fällt jedoch häufig nicht nur nach der Bedürftigkeit, familiären und beruflichen Situation, sondern auch nach dem Einkommen. Somit haben einkommensschwächere Mieter - trotz Mietenstopp - keine vorteilhafte Entwicklung bei der Suche zu erwarten.
Wie reagieren die Vermieter?
Vermieter überprüfen vermehrt ihre Kapitalanlagen und schichten ihr Vermögen in wieder erstarkte Anlage-Klassen außerhalb der Immobilie um, sie prüfen also die Veräußerungschancen, wenn z.B. Spekulationsfristen verstrichen sind. Dass hier dann häufig Eigennutzer ankaufen und so wiederum Mietwohnraum verloren geht, sei nur am Rande erwähnt.
Und kommt der Mietenstopp jetzt?
Ob der Mietenstopp in der vorgeschlagenen Form kommt, lässt sich noch nicht absehen. Beobachtbar ist, dass die Diskussion seit Jahren stark in Richtung Regulierung geführt wird und diese Tendenzen mutmaßlich weiter umgesetzt werden. Es täte allen Beteiligten gut (am meisten den Mietern) wenn es eine Offensive gäbe, die die Neubautätigkeit wieder in Gang setzt. Die Konzepte und Mechanismen, wie Anreize und Möglichkeiten für mehr Neubau in Großstädten geschaffen werden können liegen seit Jahren auf dem Tisch. Die Mieter brauchen Angebot, dann sinken auch die Preise!
Wie denken SIE darüber?
Haben Sie mit hohen Mietkosten zu kämpfen? Oder fragen sich als Vermieter, ob sich Ihre Immobilie überhaupt noch lohnt?
Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung, um Sie für Ihre konkrete Situation und Ihre Immobilie zu beraten. Melden Sie sich gerne bei uns, wir freuen uns auf Ihre Nachricht!
Und nicht vergessen – immer schön smart bleiben!
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